„Rattatá, rattatá, rattatá“! Tatsächlich beginnt Arno Schmidts Erzählung Seelandschaft mit Pocahontas mit diesem „Satz“ und qualifiziert sich damit für eine Sammlung von schönsten ersten Sätzen der deutschen Literatur. Ich finde die Begründung ebenso genial wie den eingangs erwähnten „Satz“: “Kürzer geht’s kaum. Ein fantasievoller Anfang für Leser mit Fantasie. … Klar, jemand sitzt im Zug. … (Es) setzt einen ganzen Erinnerungsapparat voller impressionistischer Sinneseindrücke und Vorstellungen in Gang.“ (Lilo U. Heimann, Berlin).
Dieser Beitrag aus der vergriffenen Veröffentlichung des Hueber Verlags „Der schönste erste Satz“ zeigt, wie originell und überraschend erste Sätze sein können. Obwohl Züge in unseren Breitengraden eigentlich nicht mehr rattern und dieses Beispiel daher nicht mehr für jedes Alter verständlich ist.
Weiter…

In diesen Tagen meldeten die Medien das Ergebnis eines Aufrufs an Deutschlernende nach dem schönsten deutschen Wort. „Gemütlichkeit“ errang den ersten Platz, was nicht so verwundert, weil es so oft als typisch deutsch angesehen wird und deshalb auch als unübersetzbar gilt. Wegen seines schönen Klangs kam auch „Schmetterling“ unter die Top 20 und als besonderes Beispiel für die Fähigkeit, im Deutschen mit einer Wortzusammensetzung etwas auszudrücken, wofür andere Sprachen einen ganzen Satz benötigen, das Verb „verschlimmbessern“.
Die Meldung erinnerte mich an einen identischen Aufruf des deutschen Sprachrats, zufällig genau vor 15 Jahren; damals richtete er sich auch an Muttersprachler und Kinder, und bat um eine kurze Begründung. Die häufigsten Nennungen und treffendsten Begründungen fanden Eingang in die sehr gelungene Veröffentlichung „Das schönste deutsche Wort“ mit dem Untertitel: „Liebeserklärungen an die deutsche Sprache“. Weiter…