Die fortschreitende Digitalisierung schafft unzweifelhaft viele Möglichkeiten für die Gesellschaft. Jedoch zeigt sich in den vergangenen Jahren immer mehr die Bedrohung durch sog. „Online-Gewalt“ insbesondere gegenüber Frauen. 

Besonders betroffen sind Journalistinnen als sichtbare Vertreterinnen für Frauenrechte und Sprachrohr für viele Bewegungen. 

Das Täterspektrum ist dabei denkbar weit von einzelnen frauenfeindlichen Personen über vernetzte Mobs bis hin zu staatlich geführten Desinformationskampagnen. 

Es lassen sich drei Bedrohungsarten erkennen:

1. Frauenfeindliche Belästigung
   Journalistinnen erleben gezielte sexuelle Belästigung und Androhung von Gewalt. Dabei werden auch Familienangehörige der Journalistinnen wie Töchter oder Mütter bedroht. Auch Beleidigungen von u. a. Aussehen und Sexualität zur Minderung des Selbstvertrauens und zur Rufschädigung stehen dabei an der Tagesordnung.
2. digitale Desinformationskampagnen
   Eine weitere Bedrohung stellen Desinformationskampagnen dar. Dabei geht es um die Untergrabung der Glaubwürdigkeit der Journalistinnen. Mittel dazu sind die Beschuldigung von Fehlverhalten, Schmutzkampagnen zur Rufschädigung oder böswillige Falschdarstellung mittels z.B. manipulierter Bilder. Auch die durch die sog. „Deep Fake“ Technologie sich ergebenden Möglichkeiten werden dabei immer mehr eingesetzt.
3. Datenschutz- und Datensicherheitsbedrohungen
   Zuletzt sind Datenschutz- und Datensicherheitsbedrohungen zu nennen. Dabei werden durch Malware, Hacking oder auch Doxxing Angriffsmethoden deutlich, die stark in die Online-Privatsphäre der Journalistinnen eingreifen und auf diese Weise eine Steigerung der physischen Bedrohung ermöglichen. Schließlich können so Wohn- und Arbeitsadressen der Journalistinnen öffentlich werden. 

Ende letzten Jahres wurde nun ein Bericht der UN zu diesem Themenbereich, basierend auf einer Umfrage veröffentlicht.
Diesen Bericht finden Sie hier: https://www.icfj.org/sites/default/files/2020-12/UNESCO%20Online%20Violence%20Against%20Women%20Journalists%20-%20A%20Global%20Snapshot%20Dec9pm.pdf

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Moritz C. Heinrich