Twitch genießt in den vergangenen Jahren immer weiter steigende Nutzer:innenzahlen. Auch durch die Corona-Pandemie wächst die Zuschauerschaft stetig. Dabei legt das Videoportal, welches zu Amazon gehört, seinen Fokus insbesondere auf die Übertragung von Spielen.
Was von Seiten der Spieleentwickler mittlerweile zum Marketing gehört und damit gern gesehen ist, führt jedoch insbesondere seit Sommer 2020 zu einer ganzen Reihe von gemeldeten Verstößen gegen Urheberrecht. 

Dabei stehen Firmen im Mittelpunkt, welche Musik und Geräusche entwickeln und diese dann für Spieleentwickler lizenzieren. 

So wurden von Streamenden Videos aus ihren Archiven gelöscht, die z.B. Vogelgezwitscher oder Windgeräusche enthielten. Aber auch wenn im Hintergrund Musik lief, kam es zu solchen Löschungen. 

Die betreffenden Firmen stützen sich dabei auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA). Dieser bildet die rechtliche Basis für die juristische Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen im Internet. Danach sind Plattformbetreiber unter anderem angehalten, ein Formular zur Meldung von Urheberrechtsverletzungen zur Verfügung zu stellen. Zu diesen Meldungen kommt es nun vermehrt.

Damit wird durch die Musiklobby ein gewisser Druck gegenüber Twitch aufgebaut. So wünschen sich die Labels eine Absprache zur Nutzung von urheberrechtlich geschützter Musik mit Twitch, ähnlich wie dies bereits mit YouTube geschehen ist. 

Auf diese komplizierte Situation reagierten nun auch bereits erste Spieleentwickler. So wird im bald erscheinenden Spiel „Cyberpunk 2077“ ein Modus für Streamende enthalten sein, durch welchen eventuell urheberrechtlich geschützte Musik ausgeschaltet wird. 

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Moritz C. Heinrich