Digital Law

Achter Altersbericht – Alter und Digitalisierung

2. September 2020

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Am 12. August hat das Bundeskabinett den achten Altersbericht zur Kenntnis genommen und eine Stellungnahme dazu abgeben. 

Im Fokus des Berichts stand die fortschreitende Digitalisierung in Deutschland und die Teilhabe an dieser Entwicklung durch ältere Menschen. Dabei wird erkennbar, dass es im Umgang mit neuen Technologien immer mehr zu einer „digitalen Spaltung“ kommt. Nicht nur zwischen den Generationen, sondern auch innerhalb dieser.

Der Bericht zeigt beispielhaft an verschiedenen Lebensbereichen, wie ältere Menschen von der Digitalisierung profitieren können. Im Folgenden sollen einige dieser Bereiche beleuchtet werden. 

Wohnen🏠:
Ältere Menschen wollen trotz der Notwendigkeit einer Unterstützung möglichst lange in den eignen vier Wänden leben. Dabei kann die Digitalisierung in vielfältiger Weise unterstützend wirken. So kann insbesondere die Sicherheit der älteren Menschen sowie die Haushaltsführung durch Smart-Home Anwendungen erhöht und erleichtert werden. Beispielhaft hierfür stehen Sturzerkennungen, Türöffnungssysteme oder Saug- und Mähroboter. Laut Bericht besteht auch die Bereitschaft älterer Menschen, der artige Technologien zu verwenden.

Mobilität🚌:
Auch eine möglichst lange Erhaltung der Mobilität steht im Fokus älterer Menschen. Dabei können generelle Systeme der Mobilität eine Rolle spielen, wie z.B. E-Bikes oder Assistenzsysteme in Autos. Aber auch die Möglichkeit, seine eigene Mobilität durch z.B. Fitnessapps und Wearables zu überwachen und zu verbessern, spielt eine Rolle. Auch hier kann die Sicherheit der älteren Menschen durch Sturzerkennungen sichergestellt werden.

Soziale Integration💬:
Ein weiteres Thema im Alter ist die soziale Isolation und das oftmals daraus erwachsene Gefühl der Einsamkeit. Mit der Möglichkeit, auf digitale Kommunikationsmittel zurückgreifen zu können, besteht auch für ältere Menschen die Chance bereits bestehende Kontakte aufrechtzuerhalten oder gar neue zu knüpfen. So kann eine soziale Integration erfolgen und damit das Gefühl der Einsamkeit bekämpft werden.

Gesundheit🩺:
Im Bereich der Gesundheit ergeben sich aus der Digitalisierung vielfältige Möglichkeiten. Beispielhaft hierfür stehen zum Beispiel Videosprechstunden, durch die der Zugang zur medizinischen Versorgung erleichtert werden kann oder die Möglichkeit, durch Wearables seine Vitaldaten eigenständig zu überprüfen. Gerade die letzt genannte Variante hilft insbesondere chronisch Erkrankten älteren Menschen.

Pflege🧽:
In der Pflege kann die weitergehende Digitalisierung vor allem dabei helfen, die sich aus dem demografischen Wandel ergebenden Herausforderungen zu bewältigen. So kann eine bessere Vernetzung der Akteure in der Pflege entlasten. Auch möglich ist eine längere eigenständige oder familiengeführte Pflege durch digitale Hilfestellungen und Informationsangebote. Erneut können auch hier die bereits im Bereich „Wohnen“ angesprochenen Sicherheitserwägungen Beachtung finden.

Wie deutlich wird, kann in all diesen Bereichen eine Förderung der Autonomie älterer Menschen durch die Nutzung neuer Technologien erreicht werden. 

Die größte Hürde für die Nutzung dieser Möglichkeiten ist jedoch der Zugang zu diesen Technologien. Laut Bericht ist dieser abhängig vom jeweiligen Bildungsstand, den materiellen Ressourcen und dem sozialen Status. 

Diese Hürde abzubauen, wird in den nächsten Jahren das Ziel der Gesellschaft sein müssen. Ansonsten bleiben die dargestellten digitalen Potenziale ungenutzt.

Den Bericht finden Sie unter:
https://www.achter-altersbericht.de/fileadmin/altersbericht/pdf/achter-altersbericht-bundestagsdrucksache-data.pdf

Moritz C. Heinrich



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